In diesem Beitrag wird zunächst die Situation philosophischer Bildung vor der Herausforderung der Postmoderne näher untersucht, um anschließend auf ihre Position innerhalb der Erziehungswissenschaft einzugehen. Ihre krisenhafte Position, die sich im Zuge der PISA-Debatte noch verstärkt hat, ist u.a. auch auf das distanzierte Verhältnis von Bildungstheorie und empirischer Bildungsforschung zurückzuführen. Im Hauptteil konzentriert sich der Beitrag daher auf den Versuch, einen empirischen Zugang zu philosophischer Bildung aufzuzeigen und damit den Begriff der Bildung in seiner philosophischen Tradition für die empirische Forschung zu öffnen. Dadurch werden Bildungstheorie und empirische Forschung in ein konstruktives Wechselverhältnis gebracht. Dieses Verhältnis versteht sich im Horizont reflexiver Erziehungswissenschaft als fruchtbaren Austausch von "kritischer Bildungstheorie" und "kritisch orientierter und empirisch ausgerichteter Bildungsforschung". Reflexive Erziehungswissenschaft hätte, wie im letzten Teil des Beitrags gezeigt wird, auf der Grundlage einer Verschränkung von theoretischer und empirischer Forschung zur Bildung die Aufgabe, den Prozess einer fortschreitenden Subsumption der Idee der Bildung in ihrer philosophischen Tradition unter den ökonomischen Diskurs - das "Unternehmen Bildung" - kritisch zu reflektieren.

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